Fußball unterm Hakenkreuz - Veranstaltung am 6.4.

"Fußball unterm Hakenkreuz" - Die Rolle des Fußballs im Nationalsozialismus / Vortrag und Gespräch
Donnerstag, 6. April 2006, 19.30 Uhr im Gesprächsraum der Evangelischen Versöhnungskirche

Dietrich Schulze-Marmeling, ein ausgewiesener Fußballhistoriker, wird am Donnerstag, den 6. April 2006 um 19.30 Uhr in einem Vortrag im Gesprächsraum der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau von Ausgrenzung und Anpassung im Deutschen Fußball zwischen 1933 und 1945 berichten. Dietrich Schulze-Marmeling hat sich als einer von wenigen Sporthistorikern in den letzten Jahren in besonderer Weise mit diesem Teil des Fußballs und dem Umgang mit dieser Geschichte in einer großen Zahl von Veröffentlichungen beschäftigt.

Die Nationalsozialisten haben den Fußball für ihre Selbstdarstellung und Propagandazwecke benutzt und missbraucht. Allerdings gab es schon vor 1933 massive Ausgrenzung von jüdischen und andersdenkenden Sportlern aus den deutschen Sportvereinen. Dabei verhielt sich der DFB, wie viele andere Verbände linientreu. Nach 1933 gab es keinen jüdischen oder kommunistischen Spieler mehr auf dem Fußballfeld. Dies wird u.a. am Beispiel der Vereine Bayern München und TSV 1860 München, aber auch am Schicksal des jüdischen Fußballnationalspielers Julius Hirsch deutlich, der in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet wurde.

Wenige Wochen vor dem Beginn der WM 2006 muss daher auch die Frage gestellt werden, welche Rolle der deutsche Fußball während der Zeit des Nationalsozialismus spielte und wie mit diesem Erbe nach 1945 umgegangen wurde. Dabei bekommt diese Thematik eine besondere Aktualität, durch die im September 2005 veröffentlichte Studie zur Rolle des DFB im Nationalsozialismus.

Die Evangelische Versöhnungskirche erreichen Sie über das Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau. Eingang durch das Tor nach dem 3. Wachturm der KZ-Gedenkstätte Dachau an der Alten Römerstraße 87.