Kurt Landauer Turnier 2011

6. Antirassistisches Einladungsturnier um den Kurt Landauer-Pokal der Schickeria München 24. bis 26. Juni 2011

Schickeria München

Für einige Teilnehmer war das 6. Kurt-Landauer-Turnier das bisher beste und auch wenn wir uns nicht zu so einer Wertung hinreißen lassen wollen – für uns hatte jede Ausgabe seine eigenen erinnerungswürdigen Momente – ziehen wir ein mehr als positives Fazit. Schon im Vorfeld hatten wir angekündigt, dass wir "nach dem ‚Höher, Schneller, Weiter’ der letzten Jahre (…) dieses Jahr diesen familiären Charakter unseres Turniers, das Miteinander, in den Vordergrund stellen" wollen. Unserer Meinung (und den Rückmeldungen einiger Gäste) nach ist uns das sehr gut gelungen. Das Miteinander war groß und hat dieses Kurt besonders gemacht, wofür wir uns bei unseren Gästen bedanken wollen. Denn ohne Euch wäre das nicht so gewesen. Wir bedanken uns für Eure Teilnahme und unzählige freundschaftliche, ernsthafte und auch spaßige Gespräche und ein tolles Wochenende. 2011 konnten wir wieder Freunde aus Sankt Pauli, Bochum, Jena, Civitanova, San Benedetto, Tel Aviv und erstmals auch Nikosia sowie die Karawane, AntifaNT, unsere Anwälte, buntkicktgut und viele Bayern-Fanclubs begrüßen. Und wo wir gerade beim Bedanken sind, darf auch der TSV Oberalting-Seefeld nicht unerwähnt bleiben, auf dessen Platz unser Turnier stattfand und dessen Vertreter uns stets offen, unvoreingenommen, locker und freundlich begegneten.

Wir wollen aber auch einige negative Aspekte nicht verschweigen. Gerade die Suche nach einem geeigneten Platz hat uns im Vorfeld einige Nerven gekostet und aufgezeigt, dass selbst (oder vielleicht auch gerade) Engagement unter einem solchen Motto nicht überall auf Gegenliebe stößt. Wir finden es äußerst bedauerlich, wenn soziales Engagement darunter leidet und vielleicht sogar in Frage gestellt werden muss, wenn man anstatt Unterstützung zu finden nur Steine in den Weg gelegt bekommt. Auch die sogenannten "Szenekundigen Beamten" der Münchner Polizei spielten dabei wieder mal eine unrühmliche Rolle und sind sich offensichtlich für nichts zu schade. Leider konnten auch nicht alle von uns eingeladenen Flüchtlinge am Kurt-Landauer-Turnier teilnehmen, aber auch die restriktive und menschenfeindliche Praxis, mit der sie hier in der Bundesrepublik konfrontiert werden, ist ja nichts Neues. Trotz aller Widrigkeiten freute uns besonders, dass wieder einige Flüchtlinge ein Wochenende mit uns verbringen konnten. Die Freude in ihren Augen entlohnt für alle Mühen und allen Ärger.

Wie bereits erwähnt fand das Kurt dieses Jahr in Seefeld am Pilsensee statt. Die Nähe zu den schönen Badeseen im Münchner Umland hat sich ja bereits in den letzten Jahren bewährt. Schon Freitagmittag reisten die ersten Gäste an und begutachteten den schon vorangeschrittenen Aufbau des Turniergeländes. Ein großes Zelt für die Veranstaltungen und der Platz davor mit Biertischen und Zelten drum herum bildeten den Mittelpunkt des Turniers, auf dem sich – abgesehen vom Fußballturnier – alles abspielte. Für die Gäste ging es erst mal in den Biergarten vom Kloster Andechs, von wo aus sie "gestärkt" rechtzeitig zum traditionellen Pasta-Essen wieder zurückkehrten. Nicht nur am Freitagabend haben sich die Köche übrigens ein riesiges Lob verdient, auch wenn (man muss schon fast sagen traditionell) sich in den Einkaufsmengen verkalkuliert wurde. Aber solange es nur zu viel Paprikapulver ist … Nach dem Essen wurden die angereisten Gäste offiziell begrüßt. Zu diesem Zeitpunkt waren schon einige Zelte aufgebaut und daher auch viele Teilnehmer schon vor Ort. Insgesamt sind wir mit den Besucherzahlen sehr zufrieden. Neben dem Stamm an Leuten von diesmal weit über 200 Personen, die das ganze Turnierwochenende blieben, kamen je samstags und sonntags wieder hunderte "Tagesbesucher", so dass die Gesamtbesucherzahl sicher am Rekord von Starnberg 2009 gekratzt hat.

Nach der Begrüßung stellte Dietrich Schulze-Marmeling sein neuestes Buch "Der FC Bayern und seine Juden" vor und leitete das nach unserem großen jüdischen Präsidenten benannte Turnier standesgemäß ein. Vielen Dank dafür! Besagtes Buch ist übrigens sehr zu empfehlen und beinhaltet auch ein Kapitel über das Engagement unserer Gruppe in der Sache Kurt Landauer. Die anschließende Diashow mit Bildern vergangener Turniere leitete den gemütlichen Teil des Abends ein, der im sehr gelungenen Shisha-Zelt gipfelte. Großes Lob an alle, die sich ziemlich reingehängt haben, um ein tolles Ambiente zu zaubern.

Das Frühstück am Samstag war dann doch für einige zu früh, trotzdem fanden sich zum ersten Vortrag des Tages viele Teilnehmer ein. Der schon aus dem letzten Jahr bekannte Referent Michael Sturm aus Münster zeichnete ein eindrucksvolles Bild über die "Gammler" in München und zeigte einige Parallelen im Verhältnis der Gesellschaft zu dieser subkulturellen Randgruppe zur heutigen Situation der Ultras auf. Als Experte für das Verhältnis von Jugendkultur und Polizei in den 1959er und 1970er Jahren referierte Michael Sturm bereits im letzten Jahr auf dem Kurt und lies uns damals an seinen Forschungen zu den Schwabinger Krawallen teilhaben. In diesem Jahr hat Michael Sturm einen Vortrag über die Gammlerbewegung in München vorbereitet. Mit "Gammlern" bezeichnete man Mitte der 1959er Jahre Jugendliche, die sich den gängigen Gesellschaftsnormen entzogen. Wichtigstes äußeres Erkennungsmerkmal war dabei ein für damalige Verhältnisse ungepflegt wirkendes Erscheinungsbild, insbesondere lange Haare. Treffpunkte für ihre Subkultur waren vor allem bestimmte Punkte in den Zentren der Großstädte, was bald Konflikte mit der Polizei nach sich zog, da sich breite Teile der Bevölkerung – aufgebracht durch negative Medienberichte - an den Gammlern störten. München kann als eine Art Hochburg der Gammler bezeichnet werden. In seinem Vortrag wandte sich Michael Sturm aber auch weiteren gesellschaftlichen Randgruppen zu und berichtete beispielsweise über die Probleme von Prostituierten und Obdachlosen mit staatlichen Akteuren in unserer Stadt.

Der Aspekt "Am Rand der Gesellschaft" war sozusagen der rote Faden unseres diesjährigen Kurt-Landauer-Turniers und wurde auch in den weiteren Vorträgen und inhaltlichen Veranstaltungen aufgegriffen. Wenn wir an dieser Stelle von Ultras als "am Rand der Gesellschaft" sprechen, möchten wir vorweg nehmen, dass wir als Ultras natürlich nicht in gleichem Maße am Rand der Gesellschaft stehen, wie es andere Randgruppen tun, die z.B. wegen Herkunft oder sozialer Lage aus unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind. Wir Ultras hingegen haben unseren Weg selber gewählt und bewegen uns zumindest in den allermeisten Fällen parallel zu unserem Dasein als Fans immer noch in einem "normalen" gesellschaftlichen Kontext mit Famile, Ausbildung oder Beruf und Freunden. Dass wir aber all samstäglich in unserer Rolle als Ultras "am Rand der Gesellschaft" stehen, ermöglicht uns eine andere Sicht auf diese Problematik und sollte eigentlich für Verständnis und Solidarität mit wirklich ausgeschlossenen Randgruppen wie z.B. Flüchtlinge oder Obdachlose ohne Hintertür in die Mehrheitsgesellschaft führen. Diesen Aspekt griff unser nächster Referent Jonas Gabler in der anschließenden Diskussion über "Ultras am Rand der Gesellschaft" auf. In einer interessanten Diskussion eröffneten Teilnehmer aus Civitanova von der BRB, aus Tel Aviv von Ultras Hapoel und ein Mitglied unserer Gruppe Einblicke in die durchaus unterschiedliche Situation in den verschiedenen Ländern.

Mittags ging dann das Fußballturnier mit einer Rekordzahl an teilnehmenden Teams los. Die Vielzahl und Vielfältigkeit an verschiedenen Teams spiegelte ganz gut die Zusammensetzung der Besucher des Turniers wider. Es ist sehr interessant, was für verschiedene Menschen zusammengebracht wurden und das Wochenende zusammen verbrachten. Zu erwähnen wären die Freunde unserer Gruppe aus Bochum, die diesmal mit zwei Teams antraten, die aber beide gruppenübergreifend gemischt zusammengesetzt waren, von der Brigate Rossoblu Civitanova, über deren Besuch wir uns besonders freuten, der Horda Azzuro Jena, die schon zum Inventar des Kurts gehört, aus Sankt Pauli namentlich der Ultrà Sankt Pauli, der Sektion Kurpfalz und der Südzecken - USP und Südzecken besuchen das Kurt-Landauer-Turnier von Beginn an - und der Ultras Samb, deren Besuch für uns ebenfalls eine große Ehre war. Weiter durften wir wie jedes Jahr Teams von politisch und sozial engagierten Initiativen und Gruppen aus unserer Stadt begrüßen. Mit dem Kafe Marat verbinden uns inzwischen einige Jahre des gemeinsamen Engagements in verschiedenen Bereichen und die ein oder andere besuchte Feier oder Veranstaltung. Der Besuch der Aktivisten der Karawane München und vor allem der Flüchtlinge aus verschiedenen Lagern stellt jedes Jahr ein emotionales Highlight dar. Aber auch der nicht immer ganz einfache, aber in der Regel doch immer erfrischende Besuch einer Mannschaft der interkulturellen Straßenliga buntkicktgut war toll. Am Start waren die recht jungen Spieler des von unserer Gruppe unterstützten Teams "Mc Laim XX". Das junge Team aus einer Flüchtlingsunterkunft an der Landsberger Straße läuft seit einigen Monaten mit einem "Ultras gegen Rassismus"-Trikot-Aufdruck bei den Spielen der interkulturellen Straßenfußball-Liga auf. Unser Engagement für buntkicktgut beschränkt sich allerdings nicht auf "unser" Team, wir begleiten das tolle Projekt schon lange und konnten wie gesagt auch schon einige Teams auf vergangenen Turnieren begrüßen. "Mc Laim XX" wirbelte aber auf dem gesamten Turnier herum und die Jungs hatten offensichtlich ihren Spaß. Der Favoritenrolle nicht ganz gerecht wurde das als solche gehandelte Team der "Lawyers United". Unsere Anwälte waren wie jedes Jahr gleich vor Ort und spielten bei der Gelegenheit gleich mit Fußball. Unter www.fananwaelte.de hat sich übrigens ein Netzwerk an Anwälten zusammengetan, die sich mit den Rechten von Fußballfans befassen. Eine gemischte Mannschaft der Ausgesperrten der verschiedenen Vereine, die am Turnier teilnehmen, war auch wieder im Teilnehmerfeld. Das Diffidati-Team ist eine traditionelle Institution des Kurt-Landauer-Turniers geworden. Freiheit für die Ultras! Außerdem freuen wir uns, folgende Teams von Fanclubs, Gruppen oder Freundeskreisen aus der Südkurve begrüßt haben zu dürfen: Munichmaniacs 1996, Munichs Red Pride, Garten Crew München, neuROTiker, Schädlinge, Taylor Gang, Pommes Rot-Weiss und Uli Against. Gerade die jungen Teams aus der Südkurve mischten die "etablierten Teilnehmer" und vor allem die designierten Favoriten ziemlich auf und sorgten im Verlauf des Turniers für die eine oder andere Überraschung.

Während der Spiele und eigentlich die ganze Zeit über wurde am Turniergelände gegrillt und den Helfern gilt, genauso wie den Getränkeverkäufern, den Tellerwäschern, den Aufräum-Helfern und allen anderen, die sichtbar oder nicht sichtbar im Hintergrund zum Gelingen des Turniers beigetragen haben, unser Dank. Neben den aufgezählten Gästen aus anderen Städten, den Referenten und den vielen Interessierten, die für einen Tag oder das ganze Wochenende vorbei geschaut haben, konnten wir auch Uri Siegel, den Neffen von Kurt Landauer, auf dem nach seinem Onkel benannten Turnier begrüßen. Dass es ihm bei uns gefallen hat, macht uns ganz besonders stolz.

Nach dem Essen abends gab es Samstag den nächsten Vortrag von Markus End aus Berlin zum Thema Antiziganismus. In einem Buch, das er zusammen mit anderen Autoren herausgebracht hat, kritisiert er antiziganistische Zustände in Europa. Er macht darin deutlich, wie akut das Problem eines weit verbreiteten Antiziganismus ist. Wer denkt, die Verfolgung und Diskriminierung sei ein Thema der Geschichtsbücher, die sich mit dem 3. Reich befassen, der irrt. "Antiziganismus ist ein weit verbreitetes und virulentes Phänomen, das in den westlichen Gesellschaften tief verankert ist. In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als 'Zigeuner' diskriminiert und teilweise verfolgt." Aber selbst in den erwähnten Geschichtsbüchern – hier sinnbildhaft für die Aufarbeitung der Verbrechen der Nazis gemeint – werden Angehörige der Sinti und Roma nicht in gleicher, ihnen zustehender Weise gewürdigt, wie andere Opfer der Nationalsozialisten. Sie stehen heute noch, z.B. bei Pogromen und anderen rassistischen Vorfällen oft in südosteuropäischen Ländern, staatlichem Rassismus wie jüngst in Frankreich zu beobachten war, aber auch bei uns in Deutschland bei Übergriffen, diskriminierenden Handlungen und im allgemeinen Bewusstsein der Mehrheit am Rand der Gesellschaft.

Nach dem hochinteressanten und zum Nachdenken anregenden Vortrag wurde die Stimmung im Rahmen der von der Sektion Rosenheim und den Munichmaniacs 1996 organisierten "Bayrisch-Italienischen Bar" mit Borghetti, Obstler, Goaßnmaß, Wurschtsalat und Bruschetta und Roots-Reggae und Gesängen aufgelockert. Die Feier dauerte bis in die Früh an und zu früher Stunde mussten die Letzten dann daran gehindert werden, sich noch auf den Weg in die etwa 40 km entfernte Schwabinger Sieben zu machen.

Dem Zustand des ein oder anderen Feiernden ungeachtet startete Sonntag Morgen nach dem Frühstück wieder das Programm. Die Karawane München berichtete über afrikanisch-europäische Solidarität gegen Abschiebungen und Grenzregime. Konkret ging es um eine Solidaritäts-Karawane von Bamako nach Dakar zum Weltsozialforum, die sich für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung aussprach. Die westafrikanischen Staaten Mali und Senegal gehören zu den ärmsten Ländern der Welt, geprägt von einer bis heute fortdauernden Geschichte kolonialer und neokolonialer Dominanz und Ausplünderung. Auf der Suche nach Auskommen und besseren Lebensperspektiven für sich und ihre Angehörigen haben sich seit Jahrzehnten viele Bürger dieser Länder auf den Weg nach Nordafrika oder nach Europa gemacht. Gleichzeitig sind Mali und Senegal auch wichtige Transitländer für viele andere westafrikanische Migranten und aktuell Zufluchtsorte für Kriegsflüchtlinge aus Elfenbeinküste und Libyen. Auf der anderen Seite schieben die Staaten Europas permanent Afrikaner ab. Im Zuge der Auslagerung des EU-Grenzregimes rückten die afrikanischen Staaten immer mehr in den Fokus europäischer Strategien der Migrationsabwehr – begünstigt durch das Druckpotential ökonomischer Dominanz sowie durch Eigeninteressen korrupter und autokratischer Machteliten. Sowohl gegen die Verarmung und Ausbeutung der Bevölkerung als auch gegen das Grenzregime organisiert sich Widerstand von sozialen Bewegungen und selbstorganisierten Initiativen von Abgeschobenen. Im Winter 2011 organisierte das Netzwerk "Afrique Europe Interact", an dem sich sowohl malische Gruppen wie "Association Malienne des Expulsés" (Malische Vereinigung der Abgeschobenen) oder "Mouvement des Sans Voix" (Bewegung der Stimmlosen) als auch europäische Antirassisten und Sans-Papier-Aktivisten beteiligen, eine Karawane von Bamako/Mali zum Weltsozialforum in Dakar/Senegal. Das Ziel: gemeinsam ein Zeichen setzen für weltweite Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung, gegen das mörderische Grenzregime und das kapitalistische Weltwirtschaftssystem. Der Referent hat an der Karawane teilgenommen, er berichtete über die Erfahrungen der afrikanisch-europäischen Widerstandskooperation und warf Fragen bezüglich der Perspektiven transnationaler Solidarität auf.

Passend dazu stellte USP Antirazzista anschließend ihr Flüchtlingsprojekt vor. Dieses Projekt aus Hamburg war durchaus auch Vorbild für uns, als wir das erste Mal darüber nachgedacht haben, im Rahmen unserer "Refugees Welcome"-Kampagne Flüchtlinge mit ins Stadion zu nehmen.

Auch der darauf folgende Vortrag der Schickeria "Fußball und Gesellschaft im Nahen Osten" reihte sich thematisch ein. Vom Mittelmeer bis zum Persischen Golf befindet sich die arabische Welt in Aufruhr. Die Menschen in den Staaten des Nahen Ostens haben ihre politische wie wirtschaftliche Exklusion satt. Sie fordern ein Recht auf politische Teilhabe, eine gerechtere Verteilung des Wohlstands und einhergehend damit ein Abdanken der alten korrupten Eliten. Die Antworten dieser Eliten auf die Proteste sahen je nach ihrer Zusammensetzung und den speziellen nationalen Gegebenheiten unterschiedlich aus, hatten jedoch eine Gemeinsamkeit: Egal ob in Libyen, Ägypten oder Syrien, eine der ersten Reaktionen der Herrschenden war die Aussetzung des Spielbetriebs der nationalen Fußballligen. Dem Fußball schien eine besondere revolutionäre Kraft zugesprochen worden zu sein. Mit dem Fokus auf Ägypten haben wir uns deshalb in unserem Vortrag mit der politisch aufgeladenen Historie und seiner aktuellen Bedeutung in den autoritären nahöstlichen Gesellschaften beschäftigt. Dabei wurde über die Rolle der ägyptischen Ultras für die Protestbewegung rund um den Tahrirplatz gesprochen, aber auch auf die Herausforderungen eingegangen, vor denen Gesellschaft und Fußball im Rahmen der institutionellen und gesellschaftlichen Reorganisation stehen. Denn eines ist klar, auch nach den verzeichneten Anfangserfolgen wird die Zukunft weder für die Ultras noch für die ägyptische Protestbewegung einfach werden.

An dieser Stelle ist es für uns noch wichtig zu erwähnen, dass die Vorträge am Sonntag nicht den (Besucher-)Zuspruch erhalten haben, den die Referenten für ihr Engagement und die Themen für ihre Wichtigkeit verdient hätten. Klar hatten wir eine ganze Menge inhaltliches Angebot und das startete Sonntag auch schon recht früh. Wenn die gut recherchierten und mühsam vorbereiteten Vorträge aber nur vor vielleicht 30 Zuhörern stattfinden und zur selben Zeit draußen nen Haufen Leute frühstücken, ist das schade. Wir werden an dieser Stelle über unser Konzept nachdenken und den Ablauf am Sonntag etwas umstellen. Trotzdem ist die inhaltliche Ausrichtung für unser Kurt essentiell wichtig. Auch dass lange vor dem Finale schon viele Teilnehmer abreisten und zum Teil nicht mal mehr alle Spiele austrugen, fanden wir sehr schade. An diesem Punkt werden wir aber auch unser Konzept mal genau unter die Lupe nehmen und einiges umstellen. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass sich auch der ein oder andere Teilnehmer unsere Kritik zu Herzen nimmt.

Der verbleibende Teil erlebte eine packende und sportlich höchst anspruchsvolle Finalrunde, in der es wie gesagt die ein oder andere Überraschung gab. Die Favoriten wurden ihrer Rolle nicht gerecht, die Großen spielten nicht die erwartete Rolle und die "jungen Wilden" mischten das Turnier ziemlich auf. Entsprechend standen sich im Finale die Schädlinge und Munichs Red Pride gegenüber, zwei Teams mit denen die Buchmacher im Vorfeld nicht gerechnet hatten. Nachdem sich in der regulären Spielzeit keines der beiden Teams durchsetzen konnte wurde das Finale des 6. Antirassistischen Einladungsturniers um den Kurt-Landauer-Pokal 2011 im Elfmeterschießen entschieden. Mit der Reaktionsfähigkeit eines Rennfahrers entschied dieses der Torwart der Schädlinge für sein Team. Nach der anschließenden Siegerehrung hieß es Abschied nehmen bzw. mit dem Abbau anfangen. Danke an alle Helfer, Danke an alle Referenten, Danke an alle Teilnehmer und Gäste. Ihr seid Kurt!

Einen Haufen Fotos, die die Atmosphäre 2011 ganz gut wiedergeben, findet Ihr auf unserer Homepage.

PROGRAMM 2011:

Freitag, 24.06.

Anreise und Aufbau ab mittags
Ab mittags läuft der Grill.
Unverbindliches Tagesprogramm für früh angereiste Gäste ab 13 Uhr
  • Wandern nach Andechs in den Kloster-Biergarten (ca. 4 km einfach)
  • Am Pilsensee chillen
ab 19:00 Uhr:Traditionelles Pasta-Essen
21:00 Uhr:Offizielle Begrüßung
21:15 Uhr:Lesung von Dietrich Schulze-Marmeling: "Der FC Bayern und seine Juden"
Anschließend Dia-Show "Best of Kurt"
Danach gemütliches Beisammensein mit Shisha-Zelt
Im Kino-Zelt läuft ab 23:00 Uhr "Fritz Bauer Film: Tod auf Raten".

Samstag, 25.06.

ab 8:00 UhrFrühstück
9:30 UhrVortrag von Michael Sturm: "Die Gammler in München"
11:00 UhrDiskussion mit Jonas Gabler und Roy Siny (israelischer Politikwissenschaftler und Fan von Hapoel Tel Aviv): "Ultras am Rand der Gesellschaft"
12:30 UhrBeginn des Fußballturniers
Es wird ganztägig gegrillt.
18:30Gemeinsamer Fototermin fürs traditionelle Gruppenfoto
ab 20:00 UhrAbendessen
21:00 UhrVortrag von Markus End "Antiziganismus"
ab 22:00 UhrItalienisch-Bayrische Bar mit Getränken und Snacks
Im Kino-Zelt läuft ab 22:30 der Film "Herbst der Gammler" von Peter Fleischmann aus dem Jahr 1967.

Sonntag, 26.06.

ab 9:00 UhrFrühstück
10:00 UhrVortrag der Karawane: "Afrikanisch-Europäische Solidarität gegen Abschiebungen und Grenzregime"
11:00 UhrVorstellung ihres Projekt Flüchtlingsprojekt von Antirazzista Sankt Pauli
11:45 UhrVortrag der Schickeria: "Fußball und Gesellschaft im Nahen Osten"
12:30 UhrFortsetzung des Fußballturniers
Es wird ganztägig gegrillt.
16:30 UhrFinale
Anschließend Siegerehrung und offizielle Verabschiedung
Danach Abbau

PLATZIERUNGEN 2011:

  1. Schädlinge
  2. Munichs Red Pride
  3. Lawyers United
  4. Taylor Gang
  5. Horda Azzuro Jena
  6. Schickeria München II
  7. NeuROTiker
  8. Ultras Samb
  9. Karawane München
  10. Bochum II
  11. Diffidati
  12. Ultrà Sankt Pauli
  13. Schickeria München I
  14. Mc Laim XX
  15. Uli Against
  16. Bochum I
  17. BRB Civitanova
  18. Pommes Rot-Weiß
  19. Munichmaniacs 1996
  20. USP Sektion Kurpfalz
  21. Kafe Marat I
  22. Kafe Marat II
  23. Garten Crew München

NACHTRAG: Initiative Zivilcourage – Über die Situation von bulgarischen Schwarzarbeitern in München

Schon im letzten Jahr sind wir bei unserem Turnier-Motto 2010 "München International" mit dem Thema "Situation der bulgarischen Schwarzarbeiter in München" in Berührung gekommen. Nachdem in der Zwischenzeit eine Kampagne rund um das Thema gestartet wurde, haben wir Kontakt mit den Aktivisten aufgenommen, um ein Team zu unserem Turnier einzuladen und der Kampagne die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeit auf dem Turnier vorzustellen. Beides hat aus organisatorischen Gründen nicht geklappt, trotzdem wollen wir Euch mit diesem Text über die Situation und die Arbeit der Kampagne informieren. Wir bleiben an dem Thema dran.

In einem auf Indymedia veröffentlichten Artikel über die Kampagne und erste Aktivitäten heißt es über die Situation:

"In München leben bis zu 1000 Arbeiter_innen aus Bulgarien unter äußerst prekären Bedingungen. Sie gehören zu einer diskriminierten türkischsprachigen Minderheit in Bulgarien und haben dort so gut wie keine Chance, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Als EU-Bürger_innen können sie legal nach Deutschland kommen, erhalten hier aber in der Regel keine Arbeitserlaubnis. Deutschland will gemeinsam mit Österreich als die einzigen EU-Länder für Menschen aus Bulgarien und Rumänien die Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt weiterhin einschränken. Viele bulgarische Arbeiter und Arbeiterinnen sind deshalb dazu gezwungen, sich als moderne Tagelöhner/innen zu verdingen. Jeden Morgen stehen sie an einer Kreuzung im Münchner Bahnhofsviertel und warten auf ein Arbeitsangebot durch häufig dubiose Arbeitsvermittler.

Um zu überleben und ihre Familien zu ernähren, sind sie dazu gezwungen, alle möglichen schlecht bezahlten und unsicheren Jobs anzunehmen. Regelmäßig werden sie sogar um ihren minimalen Verdienst betrogen. Nach Arbeitsunfällen wird ihnen oft eine angemessene medizinische Versorgung verweigert, da sie nicht krankenversichert sind. Obwohl Bulgarien seit 2007 Mitglied der EU ist, leben die Arbeiter/innen hier unter weitgehend entrechteten Bedingungen. Von den deutschen Behörden erklärt sich niemand für zuständig. Sämtliche Ansprüche auf Sozialleistungen werden ihnen faktisch verweigert.

Viele der Bulgar/innen haben keine Wohnung, sie leben auf der Straße, übernachten bei Freunden und Verwandten oder schlafen in ihren PKWs. Auf dem Münchner Wohnungsmarkt sind sie ohne festes Einkommen und reguläre Beschäftigung chancenlos. Ohne Wohnung und Meldeadresse erhalten sie wiederum erst recht keine Arbeitsgenehmigung. Viele leben deshalb ohne jegliche Sicherheit unter katastrophalen Umständen.

Als Unterkunft bleiben ihnen nur völlig überteuerte Plätze in privaten und städtischen Wohnheimen. 250 Euro Miete pro Kopf für ein Vier-Personen-Zimmer, in dem nur die Betten und ein Kühlschrank Platz haben, sind die Regel. Selbst für Kinder muss die volle Miete bezahlt werden. Auch in einer städtischen Notunterkunft müssen die Bulgar/innen für einen Schlafplatz 230 Euro im Monat zahlen. Wenn sie diesen Betrag nicht aufbringen können, werden sie einfach auf die Straße gesetzt. Häufig wird ihnen bereits der Zugang zu den städtischen Unterkünften verweigert.

Die Obdachlosigkeit von mehreren hundert Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach München gekommen sind, ist ein sozialpolitischer Skandal. Die Stadt München und das Münchner Wohnungsamt müssen sich ihrer Verantwortung für diese Menschen stellen. Es ist unzumutbar, dass Menschen dazu gezwungen werden unter derart unwürdigen Bedingungen zu leben. Für eine so reiche Stadt wie München dürfte es kein Problem sein, diesen Menschen akzeptablen Wohnraum zur Verfügung zu stellen."

Um die Forderung an die Stadt zu unterstreichen, die Mietwucher und die inhumanen Bedingungen in privat betriebenen Wohnheimen zu bekämpfen, wurde Mitte April vor dem Wohnungsamt der Stadt München demonstriert. Wie bereits angeklungen ist, sind die hygienischen Bedingungen in den Wohnheimen unerträglich. "Bis zu 20 Zimmer teilen sich ein Waschbecken, die Bäder sind verschimmelt, in den Küchen liegen ungesicherte Elektroleitungen offen. (...) Weil sie bei diesen Bedingungen um die Gesundheit ihres Neugeborenen fürchtete, bat eine schwangere Frau im städtischen Wohnungsamt um eine andere Unterbringung. Dort teilte man ihr jedoch lediglich mit, Anrecht auf eine städtische Notunterbringung habe nur, wer vorher auf der Straße gelebt habe."

Die Lage der bulgarischen Arbeiter wird aber nicht nur von den Vermietern der Wohnheime, sondern auch durch die Arbeitgeber ausgenutzt. "A. übergab bei Arbeitsantritt seinem Arbeitgeber alle Papiere und ging davon aus, dass dieser ihn ordnungsgemäß melden und seine Sozialversicherungsbeiträge bezahlen würde. Nun wartet er seit Monaten auf sein Geld und hat erfahren, dass seine Krankenbeiträge nie bezahlt wurden. Mit der Unterstützung von ver.di geht er nun gerichtlich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber vor, um die ausstehenden Lohnzahlungen zu erstreiten. Er lebt inzwischen auf der Straße, weil er die Miete für sein Zimmer nicht mehr bezahlen konnte. Im Wohnungsamt wird ihm lediglich mitgeteilt, er solle wieder zurück nach Bulgarien gehen. Wie soll er aber von Bulgarien aus seinen ausstehenden Lohn erstreiten?"

Hinter den Aktivitäten steckt die Initiative Zivilcourage, die wir Euch im folgenden vorstellen möchten. Auf der Internet-Seite der Kampagne findet sich dazu folgender Text:

"Im Jahr 2007 kam ein in München um seinen Lohn betrogener und wohnungsloser türkischer Werkvertragsarbeitnehmer zu Oguz Lüle und bat um Unterstützung. Bis 2009 unterstützten wir insgesamt 46 Menschen in ähnlichen Situationen und es bildete sich ein stetig wachsender Unterstützer_innen-Kreis, der sich schließlich "Initiative für Zivilcourage" nannte.
2008 führten zwei Mitglieder der Initiative ein ethnographisches Forschungsprojekt zur Werkvertragsarbeit aus der Türkei in München für die vom Kulturreferat finanzierte Ausstellung "Crossing Munich – Orte, Bilder und Debatten der Migration” durch, welches im Jahr 2009 in der Rathausgalerie ausgestellt wurde. Unser transnationales Forschungsprojekt wurde in der Ausstellung als Comic mit dem Titel "Eiskalte Händchen” ausgestellt und wurde seither in zahlreichen Ausstellungen bundesweit gezeigt.

Unter dem Namen "Initiative für Zivilcourage" treffen wir uns seit August 2009 regelmäßig. Seit Anfang 2010 arbeiten wir eng mit prekarisierten Münchnern aus neuen EU-Ländern im Bahnhofsviertel zusammen, um gemeinsam Wege zur Verbesserung ihrer Lebenssituation und des Zusammenlebens in der Stadtgesellschaft zu beschreiten – für diese Aktivitäten beantragen wir Selbsthilfeförderung."

"Die Gruppe in ihrer heutigen Form hat sich gegründet, um prekarisierte Arbeitnehmer und andere Menschen aus den neuen EU-Ländern, insbesondere aus Bulgarien, die von Ungerechtigkeit betroffen sind, in ihrer Selbsthilfe zu unterstützen und so auch das solidarische Zusammenleben in der Stadtgesellschaft zu fördern.
Diese Menschen befinden sich im Mittelpunkt der Münchner Stadtgesellschaft, werden aber bis jetzt fast nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen und es wird noch wenig getan, um ihnen in dieser Stadt Bedingungen für ein würdiges Leben zu ermöglichen. Als Tagelöhner leben viele ohne angemessenen Wohnraum oder auf der Straße, in meist undokumentierten Arbeitsverhältnissen dem Gutdünken der Auftraggeber ausgesetzt. Auch wenn sie als neue EU-Bürger_innen Freizügigkeit genießen, sind ihre Arbeitsrechte extrem eingeschränkt. Bürokratische Hürden, mangelnde Informationsangebote und die Sprachbarriere verhindern einen Zugang zu den wenigen Unterstützungsangeboten und oft auch eine Wahrnehmung ihrer Pflichten als Stadtbürger.
Bis jetzt gibt es für sie kein vergleichbares Angebot in München, vor allem keinerlei Unterstützung ihrer Selbsthilfe. Der Bedarf ist gewaltig."
"Wir wollen Menschen helfen, Grenzen in der Stadtgesellschaft zu überwinden und ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu leben. Das Ziel des hier vorstelligen Projekts ist es, dass prekarisierte MigrantInnen aus den neuen EU-Ländern sich das Wissen und die Kompetenzen aneignen, ihre Lebenssituation zu verbessern und erfolgreich mit der Stadtgesellschaft und -verwaltung zu kommunizieren."

"Zur Unterstützung der Werkvertragsarbeitnehmer leisteten wir: Begleitung durch die komplexe, meistens einsprachig und oft diskriminierende Bürokratie; Vermittlung einer Anwältin; Lobbyarbeit bei Institutionen, Gericht, Print- und Hörfunkmedien; Organisation eines Flohmarkts, dessen Gewinn gespendet wurde; Besuch bei der Familie eines klagenden Arbeiters in Istanbul. Als sie schon wieder in der Türkei waren, erschienen wir regelmäßig zu den Gerichtsverhandlungen.
Bei einem Infotisch zu den Rechten von Arbeitnehmern im März 2010 lernten wir einige bulgarische Tagelöhner_innen und ihre Problematiken kennen. Seit dem sind wir gemeinsam mit ihnen fast jeden Tag mit verschiedensten Aktivitäten, die alle ehrenamtlich stattfinden, beschäftigt. In dem Raum des Stadtteilprojektes "Munich Central" der Münchner Kammerspiele konnten wir uns bis Juli 2010 regelmäßig treffen und aufhalten. Wir veranstalteten Diskussionsrunden zu Themen wie Wohnungsproblematik (zwei Treffen), Diskriminierung durch Anwohner und Polizei (zwei Treffen), Rechte und Pflichten von Selbstständigen und zur Verfassung eines Flugblattes und einer Verschriftlichung von konkreten Beispielen von Diskriminierung (...). Die Teilnehmerzahlen betrugen zwischen 10 und 60 Personen. Der Vorsitzende des Ausländerbeirats, die Stelle AMIGRA und ein Anwalt von ver.di nahmen unsere Einladungen an und an Treffen teil. Drei bis fünf mal wöchentlich begleiteten wir bulgarische Münchner auf ihre Bitte hin zu Wohlfahrtsstellen (Bahnhofsmission, open med, St. Bonifaz), Krankenhäusern, zum Arbeitsgericht und zum Amt für Wohnen und Migration. Außerdem trafen wir uns mehrmals wöchentlich, um beim Verständnis von Briefen und Formularen zu helfen und Kompetenzen für deren Vervollständigung zu vermitteln. Weiter boten wir einen wöchentlichen Deutschkurs an.
Etwa 130 Tagelöhner_innen traten auf unsere Vermittlung hin der Gewerkschaft ver.di bei. Auf unsere gemeinsame Initiative hin nahmen bulgarischen Münchner_innen an der ersten Mai Demonstration, an der öffentlichen Podiumsdiskussion "EU-Bürger 2. Klasse?" im Rahmen des ÖKT, an einem von ver.di organisierten runden Tisch zum Thema "Neue EU-Bürger" und an einer öffentlichen Diskussion zwischen Vertretern des Bahnhofviertels im Rahmen des Projektes "Munich Central", teil. Insgesamt haben wir seit März mit geschätzten 250-300 bulgarischen Münchner_innen zusammengearbeitet."
Einen Redebeitrag der Initiative, der weitere Informationen enthält und lesenswert ist, findet Ihr hier: werkvertrag.antira.info/files/2011/04/redebeitragwohnen-1.pdf

Die Homepage der Initiative für Zivilcourage ist werkvertrag.antira.info

Quellen:
werkvertrag.antira.info/initiative-fur-zivilcourage/
de.indymedia.org/2011/04/304100.shtml