Projekte

Neben unser "täglichen Arbeit" gegen Repression, wie Aufklärungsarbeit durch Spruchbänder, Texte und Flyer, Artikulation unserer Interessen, der Teilnahme an bundesweiten Aktionstagen oder Demos und natürlich der Bündnisarbeit mit anderen Fangruppen arbeiten wir auch an einigen auf Dauer angelegten Projekten mit, die wir Euch hier vorstellen wollen.

FANSMEDIA

FANSMEDIA ist ein Projekt von Fußballfans verschiedener Vereine, die finden dass die Öffentlichkeit viel zu wenig über die ganz alltäglichen Gängelungen und Erniedrigungen, welche Fans Spieltag für Spieltag erleiden, aufgeklärt ist und die außerdem die gängige Darstellung von Fans und speziell von Konfliktsituationen zwischen Fans und Polizei/Ordnungsdiensten in den Medien enorm einseitig und vorurteilsbehaftet finden. Aus diesem Grund wollen wir den Fangruppen der verschiedensten Vereine eine eigene Informationsplattform bieten, mit der eine möglichst breite Öffentlichkeit erreicht werden kann. Die hier erscheinenden Berichte sollen dokumentieren, dass Repression, Willkür und schildbürgerartige Überregulierung für Fußballfans in Deutschland mittlerweile Alltag geworden sind. Wir wollen in unseren Berichten die Ereignisse sachlich und wahrheitsgetreu wiedergeben. Dennoch sind die Berichte natürlich subjektiv, denn sie spiegeln unsere Sicht der Dinge wieder. Sie sind unsere Wahrnehmung der Ereignisse. Die Berichte stellen auch immer nur die Meinung des jeweiligen Autors dar, was in der Natur eines solchen dezentralen Projekts liegt. Um allerdings auszuschließen, dass auf dieser Plattform verharmlosende Rechtfertigungen für rassistische oder fremdenfeindliche Vorfälle oder Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung verbreitet werden, teilen die beteiligten Gruppen und Schreiber einen dementsprechenden Grundkonsens.

(Selbstverständnis von Fansmedia) Die Seite findet ihr unter www.fansmedia.org.

HILFE!-TELEFON

Ärger mit der Polizei oder den Ordnern? Ein Freund von dir wird von der Polizei festgenommen, oder du bist sogar selbst betroffen?
Wenn du Zeuge oder Opfer einer Festnahme oder eines Übergriffs wirst, solltest du dich an unser HILFE!-Telefon wenden, damit die notwendige Unterstützung (z.B. Kontakt zu einem Anwalt) organisiert werden kann. Wichtig ist: WAS ist passiert, WER ist betroffen, WO und WANN hat der Übergriff stattgefunden.
Bitte notiere dir die Nummer des HILFE!-Telefons und melde ich im Ernstfall. Wenn keine akute Gefahr mehr besteht, wären wir dir trotzdem dankbar, wenn du uns den Vorfall oder Übergriff kurz in einer E-mail zusammenfasst und an info(at)schickeria-muenchen.org widerspruch? schicken würdest, damit wir die Repressionen dokumentieren können.

0176-67250663

Warum ein FanNotruf?

Die Idee des Fannotrufs kommt ursprünglich vom sogenannten "Ermittlungsausschuss", der bei größeren Demonstrationen ein Telefon besetzt, an das sich die Teilnehmer wenden können, wenn Leute aus der Demo heraus festgenommen werden. Der Ermittlungsausschuss gibt den Betroffenen dann rechtliche Tipps, organisiert im Ernstfall Anwälte und behält überhaupt die Übersicht, wie viele Leute eingesperrt werden und wann sie wieder raus kommen. Angesichts der zahlreichen Einschüchterungsversuche und Übergriffe seitens der Polizei gegenüber Demonstranten gerade in Bayern eine durchaus sinnvolle Einrichtung.
Nachdem in den letzten Jahren Übergriffe der Polizei gegenüber Fußballfans immer mehr zunehmen und die Polizei ihre Methoden dabei immer mehr verfeinert und immer brutaler zur Sache geht, bei den meisten Fans aber eine enorme Wissenslücke über die eigenen Rechte besteht, ist es notwendiger denn je, die Fans über ihre Rechte aufzuklären und sie bei Übergriffen und eventuellen rechtlichen Konsequenzen solidarisch zu unterstützen.

FUSSBALLFANS BEOBACHTEN DIE POLIZEI

Fußballfans im Allgemeinen und aktive Fans im Besonderen werden in zunehmendem Maße unter anderem von der Polizei kriminalisiert und sehen sich verschiedenartiger Repression ausgesetzt. Eine einseitige Berichterstattung hat in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild geschaffen, das wiederum als Legitimation für weitere Repressionen dient. Die Fans von Babelsberg 03 haben ein sehr interessantes Konzept entwickelt, dieser Entwicklung entgegen zu steuern, dass im Internet unter der Adresse www.fussballfans-beobachten-polizei.de zu finden ist.

Mit der Rückrunde 2005/06 starten wir die Aktion ‘Fußballfans beobachten Polizei’, um die Polizeieinsätze bei Fußballspielen des SV Babelsberg 03 stichprobenartig durch Rechtsanwälte observieren zu lassen.
Wir greifen auf ein Reservoir an zivilgesellschaftlichen Instrumenten zu, die die bereits vorhandenen rechtlich gängigen bzw. üblichen Verfahrensweisen vervollständigen.
Präziser formuliert:

Wenn sich in der Praxis verfassungsrechtlich garantierter Gewaltenteilung die Exekutive (Polizei) anmaßt, unzulässigerweise die Kontrollmonopole ihres eigenen Handelns anzueignen, dann gibt es mindestens zwei Wege, dem mit zivilem Engagement zu begegnen:

  1. eine zivile Kontrolle zu installieren, welches wir mit der Berufung von Rechtsanwälten hiermit vollziehen
  2. die Öffentlichkeit über die aus unserer Sicht umstrittene Einsatzpraxis der Polizei aufzuklären. Damit haben wir heute begonnen und werden dies über die rechtsanwaltliche Beurteilung von Fußballspielen weiter tun.

Unsere Aktion als Maßnahme stellt quasi ein gesellschaftliches Korrektiv gegenüber der allgemein verbreiteten Auffassung dar, Gewalt und gewalteskalierende Situationen gehen ausschließlich von den Fans aus. Wir vertreten demgegenüber die These, dass sie per se strukturell mit bedingt sind vom Auftreten und der operativen Handlungsweise der Polizei vor Ort.
Wenn die Polizei in ihrer Grundeinstellung zum Fußballfan von seiner Gewaltbereitschaft als Grunddisposition seines Verhaltens überzeugt ist (ihn praktisch als gewaltbereiten Fan erwartet) wird sie sich durch seine kleinsten vermeintlichen Verhaltensauffälligkeiten bestärkt sehen und ihm sein Komplementärverhalten (nämlich sich abweichend zu verhalten) unbewusst aufzwingen. Dies bezeichnet man in der wissenschaftlichen Sprache der Kommunikations- und Systemtheorie als ’selbsterfüllende Prophezeiung’."

(entnommen von www.fussballfans-beobachten-polizei.de)

Wir finden den Ansatz aus Babelsberg sehr interessant. Da auch wir stark von Repression und Willkür seitens der Polizei betroffen sind, werden wir auch in München ein Projekt "Fans beobachten die Polizei" starten. Zu diesem Zweck werden uns auf unseren Auswärtsfahrten oder bei Heimspielen stichprobenartig Anwälte oder Journalisten begleiten, die anschließend einen neutralen Bericht über Verhalten der Polizei und der Fans verfassen werden. Diese Berichte werden an dieser Stelle und in anderen Publikationen von uns veröffentlicht.
Die Repression zielt darauf, ihre Opfer in der Öffentlichkeit zu diskreditieren um sie dann einzeln anzugreifen und aus ihrem sozialen Kontext zu reißen. Die einzige Möglichkeit, sich dem zu widersetzen, ist Öffentlichkeit und Solidarität zu schaffen!

FANRECHTE-FONDS

Der Fanrechte-Fonds wurde eingerichtet, um Faninteressen zu unterstützen. Ziel ist es, mit den gesammelten Geldern Musterprozesse zu finanzieren, um auf dem juristischen Weg eine Änderung der untragbaren Zustände z.B. bei der Vergabe von Stadionverboten zu erreichen.
Das Projekt wird von zahlreichen deutschen Fanclubs und Fangruppen, den beiden großen überregionalen Fanbündnissen PROFANS und BAFF (Bündnis aktiver Fußball-Fans) und zahlreichen Einzelpersonen getragen. Gesucht werden geeignete Fälle, mit denen sich Musterprozesse führen lassen, und natürlich Spenden. Schaut Euch einfach mal die Seite www.fanrechtefonds.de an…
Es geht um die Rechte von uns allen!

Die Kontoverbindung des Spendenkontos lautet:
Kontoinhaber: Rechtsanwalt Dirk Seitz
Kontonummer: 249009280
Bankleitzahl: 20040000
Bank: Commerzbank
Verwendungszweck: Fanrechtefonds, Name, E-Mail-Adresse