Präzisierung bezüglich unserer Erklärung

In den letzten Tagen erreichten uns haufenweise Anfragen zum Thema, die deutlich machen, wie schwierig es ist, sich in dieser Kürze zu den Ereignissen zu äußern und deutlich zu machen, worum es uns geht. Daher wollen wir im Folgenden unsere Ausführungen noch etwas präzisieren:

RICHTIG ist, dass nach besagter Partie MSV Duisburg – FC Bayern, aufgrund einer Duisburger Provokation während des Spiels, grundsätzlich eine allgemein gespannte Lage zwischen den aktiven Fanlagern beider Seiten herrschte.

RICHTIG ist, dass unsere gesammelte Gruppe nach dem Spiel die Duisburger Heimkurve passierte. Dies geschah in dieser hohen Anzahl lediglich, weil wir nur auf diesem Weg zur S-Bahn-Station gelangen konnten, von wo aus wir nach Bochum fuhren. (Unsere Busse hatten uns vor dem Spiel in Duisburg abgesetzt um nach Bochum weiterzufahren, von wo aus sie uns nach einem kleinen Umtrunk mit Bekannten dann nachts wieder nach Hause befördern sollten. Dies hatte mit den für die Busfahrer vorgeschriebenen Standzeiten zu tun.)

RICHTIG ist, dass es als unsere Gruppe und andere Bayernfans hinter der Duisburger Kurve vorbei gingen, zu Provokationen von beiden Seiten kam, die dann in Anbetracht der, wie bereits erwähnt, ohnehin angespannten Situation zwischen beiden Lagern zu einer äußerst kurzen und eigentlich harmlosen Auseinandersetzung zwischen einigen wenigen(!) Fans beider Lager führten. Wer genau daran beteiligt war, ist im Detail weder auf Münchner, noch auf Duisburger Seite exakt rekonstruierbar.

RICHTIG ist, dass es daraufhin einen massiven und übertrieben harten Polizeieinsatz gab, bei dem sowohl völlig unverhältnismäßig auf alle(!) vor Ort anwesenden Bayernfans wie auch auf die anwesenden Duisburgfans losgegangen wurde. Hierbei wurde u.a. von den zusätzlich herbeieilenden szenekundigen Beamten aus München auf einen, in der Fanszene seit vielen Jahren bestens bekannten, schwerbehinderten Fan eingeschlagen.

RICHTIG ist, dass unsere Gruppe vor Ort als Gruppe zusammen blieb, um sich gemeinsam vor dem übertrieben harten Vorgehen der Polizei gegen alles(!) was sich bewegte, zu schützen. Dies führte schließlich dazu, dass der Großteil unserer Gruppe sowie auch andere Bayernfans in einer Größenordnung von ca. 50 Personen von der Polizei eingekesselt wurde und die Personalien aufgenommen wurden, da man die einzige erkennbare Gruppe vor Ort war, derer man habhaft werden konnte.

RICHTIG ist, dass bei der Kontrolle dieser Personen keinerlei Gegenstände wie Passivbewaffnung (Mundschutz etc.) oder Sturmhauben, von denen in der Diskussion der letzten Tage die Rede war, gefunden wurden. Die Behauptung diese Dinge wären von der Gruppe mitgeführt worden, ist also ins Reich der Fabel zu verweisen.

RICHTIG ist, dass aufgrund dieser bloßen folgenden Personalienaufnahme nun pauschal 59 Stadionverbote gegen Bayernfans ausgesprochen wurden, ohne dass dabei in irgendeiner Weise darauf geachtet worden wäre, ob sie mit der Auseinandersetzung etwas zu tun hatten oder nicht. Dies spielte für die Erteilung der Stadionverbote keinerlei Rolle – offensichtlich wollte man nur möglichst schnell einen Schuldigen vorzeigen können. Hierbei wurden dann in den Tagen nach dem Spiel noch schnell (wohl weil es so gut ins Konzept passte) weitere mehr oder weniger prominente Personen aus der Ultra-Szene hinzugefügt, die zwar beim Spiel in Duisburg anwesend – an den Auseinandersetzungen aber völlig unbeteiligt waren und vor Ort von der Polizei auch vollkommen unbehelligt blieben. Dies verdeutlicht noch einmal die schier unglaubliche Willkür die den ergriffenen Maßnahmen zugrunde liegt.

RICHTIG ist, dass es auf dem Parkplatz mindestens einen Verletzen, der ärztlich versorgt werden musste, sowie beschädigte PKW gab. Dies jedoch abseits des oben geschilderten Geschehens und am Rande des Parkplatzes. Wodurch die Person verletzt wurde entzieht sich unserer Kenntnis. Gerüchte wonach er den herbeistürmenden übereifrigen Polizeikräften im Weg stand können wir weder bestätigen noch dementieren. Auch wer am Duisburger Stadionparkplatz Autos aufbricht, bzw. wann dies überhaupt geschah, ist uns nicht bekannt. Es ist allerdings eine bodenlose Unverschämtheit von Seiten der Polizeibeamten den Geschädigten unsere Gruppe als Schuldigen zu nennen.

FALSCH ist die Behauptung die überprüfte Gruppe von Personen hätte gemeinschaftlich Landfriedensbruch begangen.

FALSCH ist die Behauptung die überprüfte Gruppe hätte die Heimkurve der MSV-Arena gestürmt oder stürmen wollen.

FALSCH ist die Behauptung, dass Mitglieder der Schickeria München Steine auf die Polizeibeamten geworfen hätten.

FALSCH ist die Behauptung, dass Mitglieder der Schickeria München irgendwen "krankenhausreif" geschlagen hätten bzw. irgendetwas mit den beschädigten PKW auf besagtem Parkplatz zu tun hätten.

Was wir wollen ist nicht mehr und nicht weniger als GERECHTIGKEIT!

Fußballfans sind keine Kriminellen! Auch dann nicht, wenn es aufgrund einer hitzigen Atmosphäre mal zu einer kleineren Auseinandersetzung untereinander kommt.

Wenn dies noch dazu nur einige wenige(!) Personen betrifft, darf dies noch weniger Anlass dafür sein, komplette Fangruppen bzw. alle(!) vor Ort gerade greifbaren, weil anwesenden, Fans zu kriminalisieren und zu schikanieren!

Ein Stadionverbot trifft bei der momentanen Vergabepraxis meistens nicht irgendwelche notorischen Schwerverbrecher sondern vielmehr den harten Kern der Fans – diejenigen für die Fußball das Leben ist, die ihn lieben und die ihn am enthusiastischsten leben!

Ein Stadionverbot ist eben keine lapidare "Präventive Maßnahme", wie es immer so schön heißt!

Es ist in seinen Auswirkungen eine drastische(!) BESTRAFUNG desjenigen, den es betrifft!

Es reißt ihn aus seinem Freundeskreis und aus seiner gewohnten Umgebung heraus und betrifft letzten Endes sein ganzes Leben. All dies kann bei der momentanen Handhabung in Sachen Stadionverbote ohne jeden Beweis, ohne jeden seriös nachvollziehbaren Hintergrund erfolgen.

Die Polizei einigt sich mit den Monopolisten der Vereine über die "Strafmaßnahmen" – eine unabhängige Überprüfung findet dabei nicht statt. Die Exekutive bestraft also nach eigenem Gutdünken. Eine (in einem Rechtsstaat eigentlich selbstverständliche!) Gewaltenteilung existiert für Fußballfans nicht mehr!

Da es sich bei einem Stadionverbot faktisch und moralisch eben um eine Bestrafung und nicht, wie es immer wieder verharmlosend bezeichnet wird, um "Prävention" handelt, ist es NICHT LÄNGER HINNEHMBAR, dass ein solches nicht auf Grundlagen ausgesprochen wird, die auf dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit basieren!

ES KANN UND DARF NICHT LÄNGER ANGEHEN, dass weiterhin Leute ohne Beweise für individuelles Fehlverhalten bzw. nachvollziehbare strafrechtliche Verurteilungen für Jahre aus den Stadien ausgesperrt werden und somit durch bloße Verdachtsmomente, Antipathie oder Denunziation, die Fankultur Stück für Stück stirbt!

STEHT AUF UND WEHRT EUCH! GEGEN DIE WILLKÜRLICHE VERGABE VON STADIONVERBOTEN AUF VERDACHT UND NACH DEM GIESSKANNENPRINZIP!

WO RECHT ZU UNRECHT WIRD, WIRD WIDERSTAND ZUR PFLICHT!