Rückblick: 1. Antirassistisches Turnier der Schickeria

Am Pfingstwochenende stieg im Nordwesten Münchens unser erstes Antirassistisches Turnier um den Kurt-Landauer-Pokal. Gerade angesichts der Tatsache, dass uns im Stadion so gut wie alle Freiheiten genommen wurden, sehen wir unsere Aktivitäten außerhalb des eigentlichen Spieltags als umso wichtiger an. Also das Engagement in den Bereichen, in denen wir unsere Vorstellungen, Ziele und Wünsche nicht dem monströsen Regulierungs- und Repressionsapparat opfern müssen.
Leider scheint es aber Staatsdiener zu geben, die der Meinung sind, selbst unser antirassistisches Engagement torpedieren zu müssen, indem unterstellt wurde, das Turnier hätte einen "rechtsradikalen Hintergrund". Zu solche Aussagen kann sich sicher jeder seine eigene Meinung bilden, zumal sie so arm sind, dass sie keinen Kommentar verdienen...
Abgesehen davon verbrachten wir so oder so ein aus unserer Sicht sehr gelungenes Wochenende. Teilnehmende Mannschaften waren Ultrà Sankt Pauli, Südzecken St. Pauli, Ultras Bochum, Filmstadtinferno Babelsberg, Brigate Rossoblu Civitanova sowie eine Schickeria- und zwei SM-Sektionsmannschaften. Um dem Turnier nicht nur den Namen "antirassistisch" zu geben, sondern auch für einen entsprechenden Inhalt zu sorgen, hatten wir neben den eigentlichen Spielen, bei denen v.a. der Spaß im Vordergrund stehen sollte und es deshalb z.B. auch keine Schiedsrichter gab, verschiedene Programmpunkte unter dem Motto "Rassismus als Fundament des Faschismus" organisiert. So gab es einen gemeinsamen Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau, eine Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen KZ-Insassen Martin Löwenberg sowie Filmvorträge über das KZ Dachau und die Stadt München während der Jahre 1933-1945. Außerdem gab es Diskussionsrunden zum Thema Repression und Rassismus.
Neben dem Vorhaben, mit Freunden und Bekannten eine schöne Zeit zu verbringen, hatte das Turnier auch zum Ziel, antirassistische Aktivitäten zu vernetzen, Gedanken und Ideen auszutauschen und den auf einem gemeinsamen Grundkonsens basierenden Dialog zwischen Fan- und Ultragruppen zu fördern. Dies ist unserer Meinung nach sehr gut gelungen, was zu einem großen Teil auch an unseren Gästen lag, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten:
Es war toll, drei Tage lang mit euch zu spielen, zu feiern und zu diskutieren! Euer Kommen, auf das wir sehr stolz sind, hat unser erstes Antira-Turnier zu einem großartigen Ereignis für unsere Gruppe gemacht, welches wir sicher nicht vergessen werden. VIELEN DANK!

GEGEN REPRESSION, GEGEN RASSISMUS – FÜR EINE BUNTE KURVE!