Das Ende der Fahnenstange erreicht?

In einer Erklärung vom 19. Januar diesen Jahres verkündet die Fanbetreuung des FC Bayern eine neue Regelung für Fahnenstocklänge. Es sei nach langen Gesprächen gelungen, eine Ausnahmegenehmigung von der Fahnenstocklänge von bisher 1,0m auf 1,5m zu erzielen. Grundsätzlich ist natürlich jede reale Verbesserung der strikten Einschränkungen begrüßenswert. Es muss trotzdem darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei gemessen an den Zuständen in anderen Bundesligastadien um eine Entwicklung von einmalig schlechten Verhältnissen hin zu mittelmäßigen Zuständen handelt. Dies können wir jedes zweite Wochenende beobachten, wenn wir aus den Gästeblöcken der Liga neidisch auf die Fahnenmeere der Heimblöcke schauen. Mit dieser neuen Regelung darf das sprichwörtliche Ende der Fahnenstange nicht erreicht sein. Denn natürlich besteht die Gefahr, dass man sich jetzt auf diesen Ergebnissen ausruht und die Regelung zementiert. Weiter heißt es, die Regelung sei auf Wunsch der FCB Fans gefunden worden. Nach den Querelen der Hinrunde rund um das Thema Fahnenlänge haben die FCB Fans tatsächlich einen Wunsch geäußert. Fast 2.000 Bayernfans unterstützten mit ihrer Unterschrift die Forderung, der unsinnigen und mit keinerlei Argumenten zu begründenden Begrenzung von Fahnenstocklängen an sich ein Ende zu setzen. Dafür werden wir weiter kämpfen.

Leider wird die neue Regelung auch noch dadurch eingeschränkt, dass es heißt, sie sei stets widerruflich. Damit wird deutlich, dass die Verantwortlichen eine freie Fankultur nicht als Selbstverständlichkeit ansehen, sondern jedes (aus ihrer Sicht) Zugeständnis als Faustpfand verstehen, mit dem sie von ihnen gewünschtes Verhalten belohnen bzw. unerwünschtes, z.B. kritisches, Verhalten bestrafen können. Das sollte aber niemals so sein. Nur eine freie Fankultur kann das Ziel sein, vor allem wenn die Einschränkungen nicht auf nachvollziehbaren Argumenten beruhen. Fankultur sollte kein Spielball der Mächtigen sein.

Freiheit für die Kurve!