Deutscher Meister 1932

Erinnerungen, Erzählungen, Anekdoten zur Deutschen Meisterschaft 1932

Am Morgen vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 luden wir zu einer Erinnerungsveranstaltung an die erste Meisterschaft des FC Bayern im Jahre 1932 ein.

Der Einladung folgten 250 Bayernfans aller Couleur und lauschten den Erzählungen von Uri Siegel und den beiden Rednern der Schickeria. Uri Siegel, mittlerweile 87 Jahre alt, erlebte als 10-jähriger Neffe vom damaligen Präsidenten Kurt Landauer die Meisterschaft am Rundfunk und die Meisterfeier von der Kaufinger Straße aus hautnah mit.

Nachdem die Geschichte des FC Bayern von der Gründung bis 1932 zusammengefasst wurde, verlor Uri Siegel ein paar Worte über seinen Onkel Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern über insgesamt 16 Amtsjahre, was bisher nur noch von Wilhelm Neudecker übertroffen wurde. Dies wurde ergänzt mit Anekdoten zu Landauers Zeit als Spieler beim FC Bayern, seiner Weltoffenheit und seinen Innovationen für den FC Bayern.

Der Weg zum Finale um die Meisterschaft 1932 mit dem Spielabbruch beim Stand von 0:2 in Stuttgart beim Endspiel um die Süddeutsche Meisterschaft gegen Eintracht Frankfurt (Bayernfans stürmten das Spielfeld nach krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters), den Siegen in der Endrunde gegen Minerva 1893 Berlin, den PSV Chemnitz und dem Sieg im Halbfinale in Mannheim gegen den Erzrivalen aus Nürnberg führte den FCB erstmals in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

Lechler; Haringer, Heidkamp; Breindl, Goldbrunner, Naglschmitz; Bergmaier, Krumm, Rohr, Schmid II, Welker

jeder einzelne Spieler von Bayern München wurde den Zuhörern vorgestellt, genau wie der damalige Meistertrainer Richard Little Dombi.

Nun kam es zum Höhepunkt: der Tag des Finales, der 12. Juni 1932 zog die Zuhörer in seinen Bann. Bei 30 Grad im Schatten liefen die Mannschaften FC Bayern und Eintracht Frankfurt vor 50.000 Zuschauern in Nürnberg ein. Durch einen verwandelten Strafstoß von Rohr und dem entscheidenden 2:0 von Krumm war der FCB erstmals Deutscher Fußballmeister. Tausende stürmten das Spielfeld, die Spieler wurden auf den Schultern der Fans vom Platz getragen. Besonders begeisterten Auszüge aus dem Buch des damaligen Bayernspielern Sigi Haringer ("Ich spielte gegen die Besten der Welt"), der den Tag der Meisterschaft als "schönsten Augenblick im Leben" beschrieb. Auch die Berichte der damaligen Jubelfeiern durften natürlich nicht fehlen, am Tag nach dem Triumph zogen Pferdedroschken mit den Spielern durch München, vom Hauptbahnhof über den Stachus zum Marienplatz. Im Löwenbräukeller, wo die Maß Bier 48 Pfennig bei einem damaligen Stundenlohn von 96 Pfennigen kostete, fand anschließend die große Meisterfeier statt.

Nach einem lange andauernden Applaus bedankten wir uns herzlich bei Uri Siegel mit einem Bild der Choreografie zum 125. Geburtstag von Kurt Landauer, sowie dem Fanprojekt München, dem FC Bayern und den fleißigen Helferinnen und Helfern aus der eigenen Gruppe für die Unterstützung.

Schickeria Muenchen