Rechter Lifestyle

Über den Toleranz-Begriff allgemein und über die Toleranz rechtem Lifestyles speziell

Unter Toleranz versteht man die Akzeptanz anderer Meinungen, aber auch anderer ethnischer oder nationaler Herkunft, sexuelle Orientierung, sozialer Stellung oder anderer Lebensführung. Sie widerspricht somit einer chauvinistischen Einstellung, also der Idee, man sei aufgrund einer oder mehrerer dieser Merkmale anderen überlegen. Folgt man dieser kranken Idee der Überlegenheit aber konsequent bis zum Ende, schließt man daraus, man selber hätte mehr Anrecht auf Leben als die Andersseienden und könne über deren Leben entscheiden. Spätestens hier ist man bei Herrenrasse und KZ angelangt. Niemand mit auch nur etwas Verstand wird die Verbrechen der Nazis leugnen oder sogar gutheißen können.

Nie wieder Faschismus!

Kann man aber die Idee des Faschismus als Meinung ansehen? Kann man daraus folgern, dass diese "Meinung" dann ebenfalls toleriert werden muss? Und das gerade von denjenigen, die der Faschismus als "minderwertig" ansieht und aufs brutalste bedroht? Faschismus ist das Gegenteil von Toleranz, er bedeutet ihr Ende. Niemand kann ernsthaft Toleranz für jenen einfordern. Wer das tut, disqualifiziert sich als ernst zunehmender Gesprächspartner.

Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

Betrachtet man den rechten Lifestyle, der im Fußballstadion Einzug gehalten hat, kann man diesen leicht als "nationale Folklore" oder "dumme Provokation im Suff" abtun, schließlich ist niemand politisch aktiv, im Sinne dass Flyer verteilt oder sogar Wahlkampf gemacht würde. Trotzdem sind das keine harmlosen "netten Jungs", sie nutzen die Fankurve als Rückzugsraum, in dem sie ihren rechten Lifestyle und ihr chauvinistisches Selbstbild pflegen können. Mit der Akzeptanz dieses Lifestyles hat sich ein latenter und manchmal offener Rassismus in unserer Kurve breit gemacht.

Kein Fußball den Faschisten!

Besonders deutlich wird diese Gefahr an der zunehmenden Präsenz von "Thor Steinar"-Klamotten, das eben kein "angeblich rechtes Label" ist, sondern momentan DAS rechte Label überhaupt. Waren die meisten bisher von den Neonazis als Dresscode genutzten Labels wie "Lonsdale" oder "Fred Perry" normale Marken, die von den Neonazis benutzt und meist sogar aus Subkulturen geklaut worden waren, ist "Thor Steinar" eine Marke von Neonazis für Neonazis! Am Vertrieb der Marke verdient die rechte Szene direkt! Ihre Pseudo-nordisch-germanische Symbolik stellt einen direkten Zusammenhang zu Institutionen der Nazi-Terror-Herrschaft her, wie beispielsweise der "Führerschule". Durch leicht zu entschlüsselnde Umschreibungen wird auf T-Shirts der "Afrikafeldzug" ("Ostafrikaexpedition") oder der Hitlergruß ("Heil-Praktiker") glorifiziert. Die meisten "Thor Steinar"-Klamotten sind trotzdem nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da sie auf sportlich, jugendliche Mainstream-Mode machen. Die Symbolik ist klein und dezent gehalten und nur für Kenner zu erkennen. Damit bedient "Thor Steinar" das Bedürfnis der rechten Szene und zeigt deutlich deren Trend auf, sich vom schlechten und leicht identifizierbaren Image der Skinheads weg in verschiedenste jugendliche Subkulturen rein zu bewegen. Hier lässt sich leicht unentdeckt agieren, ungeachtet dessen oder gerade darauf bauend, dass die verschiedenen Szenen bereits links besetzt sind. Entsprechend sind vor allem schwarze Windbreaker mit kleinem, dezentem "Division Thor Steinar"-Logo sehr beliebt, schließlich bedienen sich die neuen Neonazis zunehmend linker Symbolik und Dresscodes.

Wer "Thor Steinar" trägt, weiß ganz genau, was er da an hat. Mit der Symbolik zeigt er deutlich seine Zugehörigkeit zur rechten Szenen. Allerdings nicht mehr der breiten Öffentlichkeit, sondern nur noch dem kleinen Kreis der Mitwisser. Dass dieser neuste Trend der rechten Szene auch bei uns im Stadion Einzug gehalten hat, sollte bedenklich stimmen, und zeigt, dass es eben nicht nur die "netten, harmlosen Jungs" sind.

Stoppt Thor Steinar!

Weitere Infos unter www.investigatethorsteinar.blogsport.de